Lebensqualität hängt in großem Maße auch von der sogenannten Wohngesundheit ab. Soll heißen: Wer sich in seinen eigenen vier Wänden nicht wohlfühlt oder von schädlichen Einflüssen umgeben ist, dessen Lebensqualität sinkt rapide. Angesichts dessen ist es so wichtig, beim Bauen, Einrichten und allgemein beim Wohnen darauf zu achten, dass zumindest die wichtigsten Punkte der Wohngesundheit erfüllt werden. Welche dies sind, erklären wir hier.
Worum geht es bei der Wohngesundheit genau?
Lärm, Reizüberflutung, Elektrosmog, Schadstoffe und Schimmelpilze – freiwillig setzt sich dem keiner aus, oder doch? Wer sich in seinen eigenen vier Wänden vor solchen gesundheitsschädlichen Einflüssen schützen will, der sollte sich etwas genauer mit dem Thema Wohngesundheit beschäftigen, denn genau um dieses Thema dreht es sich hier.
Schon bei der Anschaffung der Wohnungseinrichtung sollte man auf unbelastete Materialien und auf gesundes Wohnen allgemein achten. Mit natürlich oder gar nicht behandeltem Holz und ökologisch produzierten Naturmaterialien beispielsweise wohnt und bettet man sich meist gesund. Nur Allergiker müssen bei manchen Materialien, etwa bei Wollstoffen, vorsichtig sein.
Gesundes Wohnen: Gütesiegel helfen!
Unerfahrenen Verbrauchern helfen bei der Auswahl von Produkten für gesundes Wohnen diverse Gütesiegel, zum Beispiel das Gütesiegel „FSC (Forest Stewardship Council)“ für Holzprodukte. Das Qualitätszeichen „Natureplus“ wird für Bodenbeläge, Lacke, Holzfaserplatten und weitere Produkte aus dem Wohnbereich vergeben. Aber auch bei Gütesiegeln gilt: Erst Informieren, dann entscheiden. Nicht jedes Siegel hält, was es verspricht.
Schimmelpilzen vorbeugen
Schimmel ist einer der Faktoren, welche die Gesundheit der Bewohner am stärksten beeinträchtigen können. Die gute Nachricht: Gegen Schimmelpilze kann man sich zur Wehr setzen. Wichtig ist, regelmäßig den Feuchtigkeitshaushalt im Haus bzw. der Wohnung zu kontrollieren. Im Handel gibt es elektronische oder mechanische Feuchtigkeitsmesser, mit denen gemessen werden kann, ob die Luftfeuchtigkeit optimal für gesundes Wohnen ist.
Richtiges Lüften ist wichtig für gesundes Wohnen
Richtiges Lüften sorgt für ein gesundes Maß an Luftfeuchtigkeit. Es gilt, am besten einmal täglich alle Fenster für mindestens 30 Minuten zu öffnen und so die Feuchtigkeit aus den vier Wänden zu vertreiben. Dampfschwaden in Bad und Küche am besten sofort abziehen lassen. Ohne diese Feuchtigkeit haben Schimmelpilze schlechte Karten. Die Gesundheit wird es danken, denn Schimmelpilze geben giftige Substanzen – sogenannte Mykotoxine – an die Umwelt ab, auf die nicht nur Allergiker reagieren. Manche Schimmelpilze können sogar Nerven, Leber oder Nieren schädigen.
Viel Licht für viel Gesundheit!
Licht ist Leben und verbessert unsere Gesundheit nachhaltig. Daher sollte darauf geachtet werden, dass möglichst viel Sonnen- bzw. Tageslicht in unsere Wohnräume fällt. Bei Neubauten ist dies durch große Fenster und eine offene Gestaltung der Räume recht einfach zu realisieren, bei Bestandsbauten dagegen nicht. Es gibt jedoch auch hier Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen.
Ein Wintergarten beispielsweise sorgt nicht nur für Helligkeit, sondern auch für ein besseres Raumklima. Durch seine großen Glasflächen lässt er viel Licht herein, meist verfügt er über eine ebenso große Schiebetür, durch die der Raum immer wieder mit frischer Luft geflutet werden kann.
Dämmung & Baustoffe bewusst auswählen
Weil der Mensch heutzutage in den seltensten Fällen eine natürliche Behausung nutzen kann, wurden in der Vergangenheit viele Baustoffe und Materialien entwickelt, die ihm das Wohnen angenehm machen und die den Einsatz natürlicher Stoffe nachahmen. Mehr und mehr wird dabei auf die Wohngesundheit geachtet, die Ökobilanz eines Hauses ist heute eine sehr ernstzunehmende Größe, die sogar vom Staat gefördert wird. So gibt es etwa eine Förderung für den Einsatz gesunder und nachhaltiger Dämmstoffe.
Interessant ist die Vielfalt der angebotenen Dämmmaterialien. Aus den Traditionsmaterialien Lehm und Ton beispielsweise, die schon seit sehr langer Zeit zum Bauen verwandt werden, wurden inzwischen sogenannte Blähton-Kügelchen entwickelt. Sie werden gebrannt und verleihen den Wänden durch ihre Lufteinschlüsse einen optimalen Wärmeschutz. Auch in anderen Bereichen werden inzwischen gerne umweltfreundliche Materialien und ökologische Baustoffe eingesetzt, die natürlich auch die Wohngesundheit fördern.
Das Schlagwort „gesundes Wohnen“ bezieht sich aber auch auf das Interieur moderner Häuser. Ökologische Möbel oder zumindest Vollholzmöbel tragen ebenso zu einem gesunden Wohnstil bei wie moderne Bodenbeläge. Gütesiegel helfen auch hier und geben eine gute Orientierung bei der Auswahl von Möbeln, Bodenbelägen und Wohntextilien.
Achtung Elektrosmog!
Unter dem Begriff „Elektrosmog“ fasst man die Summe künstlich erzeugter elektromagnetischer Felder zusammen, die hauptsächlich durch WLAN, Mobiltelefone, Bluetooth und Haushaltsgeräte entstehen. Auch wenn die wissenschaftliche Forschung über die langfristigen Auswirkungen bis jetzt nicht abgeschlossen ist, weisen zahlreiche Studien darauf hin, dass dauerhafte Belastungen durch hochfrequente Strahlung negativ wirken können.
Betroffene berichten von Symptomen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, innerer Unruhe oder Konzentrationsschwierigkeiten. Besonders problematisch ist, dass Elektrosmog rund um die Uhr wirkt und der Körper kaum Gelegenheit zur Regeneration bekommt, wenn er zu Hause ständig von Strahlung umgeben ist.
Um den Elektrosmog im eigenen Zuhause zu reduzieren, gibt es ein paar einfache Maßnahmen. Hier ein paar Beispiele:
- WLAN-Router nach Möglichkeit nachts ausschalten
- Smartphones nicht dauerhaft am Körper tragen und nach Möglichkeit in den Flugmodus schalten, wenn sie gerade nicht genutzt werden.
- Kabelgebundene Verbindungen für Internet und Telefon reduzieren die Funkbelastung erheblich und sind darüber hinaus oft stabiler.
- Abschirmmaterialien (spezielle Wandfarben, Vorhänge etc.) sind dort sinnvoll, wo eine starke Belastung herrscht, etwa in Büros.
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