Der Verkauf einer laufenden Firma ist eine lebensverändernde Entscheidung für jeden Unternehmer. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Etwa der klassische „Exit“ mit Aussicht auf eine lukrative Rendite, der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung oder eine strategische Neuausrichtung des (Mutter-)Unternehmens. Auch Altersgründe, eine mögliche Unternehmenskrise oder eine fehlende Nachfolgeregelung können zu einem Firmenverkauf führen.
Oftmals spielt die finanzielle Perspektive eine wichtige Rolle. Der Verkauf beinhaltet die Möglichkeit, eine gute Rendite für die investierte Zeit und das eingesetzte Kapital zu erzielen. Dies ist besonders attraktiv, wenn sich das Unternehmen in einer wirtschaftlich starken Phase befindet und gute Gewinne erwirtschaftet.
Nach vielen Jahren harter Arbeit kann zudem der Wunsch entstehen, etwas Neues zu beginnen bzw. sich beruflich zu verändern. In solchen Fällen kann es durchaus sinnvoll sein, das gut aufgestellte Unternehmen zu verkaufen und die Gewinne anderweitig zu investieren.
Für Unternehmer, die keinen geeigneten Nachfolger gefunden haben, ist der Verkauf der Firma eine Lösung, um das Lebenswerk nicht einfach aufgeben zu müssen. Dies trägt dazu bei, den Fortbestand des Unternehmens und damit die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu sichern.
Wo finde ich einen Käufer für meine Firma?
Die Suche nach einem geeigneten Käufer für die eigene Firma ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Grundsätzlich ist es ratsam, das Vorhaben „Firma verkaufen“ vertraulich zu behandeln, um Unsicherheiten und Spekulationen unter den Mitarbeitern und Geschäftspartnern zu vermeiden. Ein erster Schritt sollte darin bestehen, sich an bekannte Kontakte oder das eigene Netzwerk zu wenden. Oft gibt es in der Branche oder im Unternehmensumfeld Interessenten, die bereits ein Interesse am Kauf ähnlicher Unternehmen bekundet haben.
Des Weiteren kann die Beauftragung eines Unternehmensberaters oder eines M&A („Mergers and Acquisitions“)-Beraters eine gute Lösung sein. Diese Experten haben Erfahrung in der Vermittlung von Unternehmen und verfügen i. d. R. über ein umfangreiches Netzwerk von potenziellen Käufern. Sie können bei der Suche, Bewertung und Verhandlung mit den Interessenten helfen und den gesamten Prozess professionell begleiten.
Zu guter Letzt sind auch Plattformen für Firmenverkäufe im Internet eine Möglichkeit, potenzielle Käufer zu finden. Hierbei ist es jedoch wichtig, zunächst die Seriosität der Interessenten zu prüfen und auf Vertraulichkeit zu achten.
Wie läuft ein Firmenverkauf genau ab?
Der Firmenverkauf ist ein komplexer Prozess, der nur mit sorgfältiger Planung und Vorbereitung reibungslos über die Bühne geht. Zunächst sollte eine realistische Unternehmensbewertung durchgeführt werden, um den Wert der Firma zu ermitteln. Dies kann in Absprache mit einem Unternehmensberater geschehen, der verschiedene Bewertungsmethoden anwendet, um einen reellen Verkaufspreis zu ermitteln.
Nachdem der Verkaufspreis festgelegt wurde, beginnt die Suche nach potenziellen Käufern, wie bereits beschrieben. Interessierte Käufer werden in der Regel zunächst mit einem sogenannten „Teaser“ bzw. einer Kurzpräsentation des Unternehmens angesprochen, um ihr Interesse zu wecken.
Bei ernsthaftem Interesse folgt eine vertiefte Due Diligence, in deren Rahmen der potenzielle Käufer detaillierte Einblicke in die Finanzen, Verträge, Geschäftsprozesse und andere relevante Informationen des Unternehmens erhält. Diese Phase ist oft mit umfangreichen Preisverhandlungen verbunden. Sobald sich beide Parteien einig sind, werden die Verkaufsverträge erstellt und unterzeichnet. Hierbei sollte ein erfahrener Anwalt bzw. Notar hinzugezogen werden, um die im Folgenden beschriebenen Fallstricke zu umgehen.
Welche Fallstricke drohen beim Firmenverkauf?
In Rahmen eines Firmenverkaufs können verschiedene Fallstricke auftreten. Dazu gehört zum Beispiel die unzureichende Vorbereitung auf den Verkaufsprozess. Eine gründliche Due Diligence sollte bereits im Vorfeld durchgeführt werden, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren und diese beheben zu können. Ein weiterer Fallstrick kann die Wahl des falschen Käufers sein.
Es ist diesbezüglich wichtig, nicht unbedingt den höchsten Verkaufspreis anzustreben, sondern auch die Seriosität und die langfristigen Pläne des Käufers zu prüfen und entsprechend zu berücksichtigen. Ein unseriöser Käufer erschwert nicht nur den Verkaufsprozess (oder macht diesen schlichtweg unmöglich), er gefährdet auch den Fortbestand des Unternehmens und die damit verbundenen Arbeitsplätze.
Was ist in steuerlicher Hinsicht zu beachten?
Die steuerlichen Aspekte spielen eine entscheidende Rolle beim Firmenverkauf. In vielen Ländern unterliegen Veräußerungsgewinne der Einkommens- oder Körperschaftssteuer. Wichtig ist, sich frühzeitig von einem Fachmann beraten zu lassen, um alle steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen und so die Steuerlast zu optimieren.
Für den Verkäufer kann es sinnvoll sein, den Verkauf auf einen Zeitpunkt zu legen, in dem niedrigere Steuersätze gelten oder steuerliche Freibeträge genutzt werden können. Auch eine Veräußerung in mehreren Schritten kann ratsam sein. Zudem kann die Art und Weise, wie der Verkauf abgewickelt wird, Auswirkungen auf die Steuerbelastung haben. Ein Beispiel: Es macht in steuerlicher Hinsicht einen großen Unterschied, ob das Unternehmen als Ganzes oder in Form eines sogenannten „Asset Deal“ veräußert wird.
Auch die finanzielle Struktur des Verkaufs sollte berücksichtigt werden. Ein Unternehmensverkauf kann in Form eines einmaligen Kaufpreises oder durch Ratenzahlungen erfolgen. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile und können entsprechende steuerliche Auswirkungen haben.
Fazit
Es gibt verschiedene Gründe, die für einen Firmenverkauf sprechen, von finanziellen Aspekten bis hin zu persönlichen Veränderungswünschen des Unternehmers. Doch egal, welcher Grund im individuellen Fall vorliegt – dem Verkauf einer laufenden Firma sollte stets eine sorgfältige Planung, Vorbereitung und Beratung vorausgehen. So kann die Aussicht auf einen schnellen, reibungslosen und lukrativen Verkauf optimiert werden.
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