Tauchen im Urlaub – der Taucherschein

Türkisblaues Meer, bunte Fische, wunderschönen Korallen. Seit jeher stellt die Unterwasserwelt ihren ganz eigenen Charme dar und strahlt eine bestimmte Faszination aus.

Daher ist es kein Wunder, dass es in Deutschland über 450.000 passionierte Taucher gibt, und stetig werden es mehr. Damit das Tauchen in (heimischen) Gewässern oder auch rund um die Insel Mallorca möglichst unkompliziert und vor allem ungefährlich verläuft, bietet es sich an, einen Taucherschein zu machen. In vielen Urlaubsländern kann der Tauchschein während des Urlaubs absolviert werden. Im nachfolgenden Text wird den wichtigsten Fragen nachgegangen, die den Taucherschein betreffen.

Generelle (gesundheitliche) Voraussetzungen für den Taucherschein

Grundsätzlich ist es gesetzlich nicht verboten, ohne Taucherschein zu tauchen – zumindest nicht in Deutschland. Diese Regelung kann von Land zu Land variieren. Zudem fordern viele Tauchschulen oder Verleiher von Taucherzubehör das Vorzeigen eines Taucherscheins, der auch als Brevet bezeichnet wird.

Es ist zudem für die eigene Sicherheit von Vorteil, einen Taucherschein zu machen, gerade wenn mit der Zeit schwierigere Tauchgänge angestrebt werden.

Zu den Grundvoraussetzungen, die ein Tauchschein erfordern, zählen zunächst bestimmte Altersvoraussetzungen: Kinder dürfen zwischen 10 und 14 Jahren in elterlicher Begleitung den Taucherschein machen, auch sind Taucherscheine ab 16 und je weiterer Qualifikation bzw. Stufe ab 18 Jahren möglich.

Gesundheitliche Voraussetzungen zur Durchführung des Tauchscheins sind von größter Wichtigkeit und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Leidet man unter Diabetes, oder hat man eine chronische Bronchitis oder andere Vorerkrankungen, die Ohren, Lunge oder Nase betreffen, sollte man dies gesondert mit dem Hausarzt oder einem Spezialisten abklären lassen und sich ein entsprechendes Attest vom Arzt ausstellen lassen.

Viele Tauchschulen verlangen einen solchen Nachweis, möchte man im Urlaub den Taucherschein machen, sollte das Attest auf Englisch vorliegen. Ab dem 40. Lebensjahr sollte man sich häufiger vor Tauchgängen durchchecken lassen. Bei Erkrankungen wie Epilepsie und anderen Krampfanfällen ist die Durchführung eines Tauchscheins leider nicht möglich.

Verschiedene Stufen des Taucherscheins

Wie beim Führerschein auch, gibt es unterschiedliche Stufen eines Tauchscheins, die international geregelt sind, so dass auf der Welt gleiche Standards gelten. Vor dem eigentlichen Unterricht gibt es häufig einen Schnuppertauchgang, dieses wird auch als Einführungsprogramm bezeichnet. Hier wird überprüft, ob der Schüler überhaupt dem Tauchen gewachsen ist, wie er mit der Ausrüstung klarkommt usw. Dieser Schnuppertauchgang wird häufig in einem Swimmingpool durchgeführt.

Der erste richtige Tauchschein, der erworben werden kann, nennt sich „Supervised Diver“ also beaufsichtigter Taucher. Hier kann mit einem ausgebildeten Tauchlehrer getaucht werden. Die nächste Stufe lautet „Autonomus Diver“, also das Tauchen ohne Tauchlehrer, aber nur mit Tauchern, die mindestens die gleiche Stufe erreicht haben, zudem darf maximal bis zu einer Tiefe von 18 Metern getaucht werden.

Mit dem „Advanced Diver“, also dem Fortgeschrittenen Taucher Tauchschein, darf ein Tauchgang allein vorbereitet und ausgeführt werden. Auch darf man eine Tauchgruppe anführen, dazu wird man auf Spezialgebieten wie Gruppenführung, Orientierung und Navigation geschult.

Die nächsthöhere Stufe ist der Rettungstaucher „Rescue Diver“, man kann sich selbst und andere Taucher in Not retten. Ein Erste-Hilfe-Kursus, der nicht länger als zwei Jahre zurückliegt, ist hier Voraussetzung. Außerdem wird man in Problemlösung- und Erkennung, sowie dem Notfallmanagement geschult.

Um andere Taucher anführen und leiten zu können, kann der „Dive Leader“ Tauchschein gemacht werden, eine Tauchprüfung selbstständig abnehmen darf man in dieser Position aber nicht. Voraussetzungen sind: Mindestalter von 18 Jahren, ein ärztliches Gesundheitszeugnis, mindestens 65 Tauchgänge, die in einem Logbuch eingetragen werden.

Die höchste Stufe des Tauchscheins ist die des Tauchlehrers „Scuba Instructor“, nun dürfen Tauchanfänger selbständig ausgebildet werden. Auch hier sind die oben genannten Voraussetzungen verpflichtend – ebenso wie eine mindestens sechsmonatige Arbeitserfahrung als Tauchguide.

Dauer und Ablauf der Tauchscheinprüfung

Ganz gleich, ob der Taucherschein im Dänemark-Urlaub zum Bespiel oder der Heimat absolviert wird: Auf eine Dauer von 4-5 Tagen sollte man sich auf jeden Fall einstellen. Pro Tag erfolgen zwei Tauchgänge, in der Theorieeinheit wird der Tauchlehrer die nötigen Basics und Informationen den Schülern mitteilen.

Der Tauchschein ist, sofern er von einem anerkannten Verband ausgestellt wird, ein Leben lang gültig. Selbstverständlich ist es empfehlenswert, dann und wann einen Auffrischungskurs zu besuchen und sich die Theorie nochmals anzuschauen.

Damit ein Taucherschein auch im Ausland anerkannt wird, sollte man die Prüfung bei einem der vier großen und internationalen Verbände absolvieren. Diese sind auch im Ausland bekannt und es ist einfacher, wenn man eine weitere Stufe erreichen möchte. Ein weiterer Tipp: den Tauchschein am besten in Englisch ausstellen lassen.

Die Abschlussprüfung besteht aus einem theoretischen Teil, meist einem Multiple-Choice Fragebogen, dort müssen bis zu 50 Fragen beantwortet werden. Hinzu kommt ein praktischer Teil, der zum Beispiel mit dem Anlegen der Taucherausrüstung, Tauchen in einer bestimmten Zeit und Tiefe, vom Beckenrand springen, Schnorcheln, etc. abschließt.

Im Anschluss wird von der Tauchschule der Taucherschein ausgestellt, dieser hat die Form einer Scheckkarte. Die Lernmaterialien werden entweder vom Tauchlehrer/der Tauchschule gestellt oder müssen selbst besorgt / gekauft werden (Bücher, Materialien).

Die vier bekanntesten Verbände und Kosten des Taucherscheins

Zu den bekanntesten Verbänden zählen:

  1. CMAS (Conferderation Mondiale des Activités Subaquatiques) mit Sitz in Rom (Italien)
  2. NAUI (National Association of underwater Instructors) mit Sitz in Florida (USA)
  3. PADI (Professional Association of Diving Instructors) mit Sitz in Kalifornien (USA)
  4. SSI (Scuba Schools International) mit Sitz in Wendelstein (Deutschland)

Die ungefähren Kosten für einen Taucherschein betragen zwischen 230 und 350 Euro, Abweichungen sind selbstverständlich immer möglich.

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