Sind Fertighäuser günstiger als Massivhäuser? Oder ist vielleicht das Gegenteil der Fall? Hier die Details und Hintergründe.
Überall in Europa sieht man neue moderne Fertighäuser, aber sind sie aus Holz oder aus betonverstärkten Elementen gebaut? Es gibt viele Fragen und Meinungen über industriell gefertigte Häuser bzw. Fertighäuser. Beispielsweise auch, dass man ein solches Haus in zwei Monaten bauen kann. Was ist dran und worin liegen die Unterschiede zur traditionellen Massivhaus Bauweise?
Fertighäuser gibt es in unterschiedlichen Bauweisen
Die Baumethoden für industriell vorgefertigte Häuser können sehr unterschiedlich sein. Sie hängen vom Klima (Breitengrad), den örtlichen Bautraditionen und -vorlieben, aber auch von der politischen Meinung ab. Vorschriften und Subventionen beeinflussen den Fertighaus Markt, aber auch zwischen den einzelnen Ländern der Europäischen Union gibt es große Unterschiede, insbesondere in Osteuropa.
Hinzu kommt, dass viele Hersteller diese oder jene Art von Häusern hauptsächlich für ihr eigenes Land oder ihre eigene Region bauen, so dass es auch darauf ankommen kann, welches Unternehmen als Bauunternehmen gewählt wird. Technologien wie der 3D Druck versprechen zudem ein disruptives Potential und könnten in Zukunft eine gänzlich andere „Vor-Ort-Fertigung“ zum Standard werden lassen. Noch ist eines allen modernen Fertighäusern gemeinsam: Alles wird in einer Fabrik gebaut.
Häuser in Holzkonstruktionsbauweise
In vielen europäischen Ländern ist es üblich, Holz für den Bau von Immobilien zu verwenden. Traditionell werden die Holzteile in einer Zimmerei mit Sägen und anderen Werkzeugen hergestellt. Diese handwerkliche Holzbauweise wurde schon lange durch die industrielle abgelöst. Hier werden ganze Wandpaneele vorgefertigt.
Anschließend werden diese Teile zur Baustelle transportiert und mit zum ganzen Haus inklusive Dach zusammengesetzt. Damit alles effizient und schnell geht, ist eine gute Planung wichtig. Im Idealfall lässt sich ein Fertighaus im Rohbau in wenigen Tagen errichten. Inklusive Innenausbau ist es tatsächlich möglich, ein Fertighaus von Grundstückserschließung bis zur schlüsselfertigen und einzugsbereiten Übergabe innerhalb von wenigen Monaten fertigzustellen. Diese Holzkonstruktionsbauweise hat mehrere Vorteile:
So sind beispielsweise sehr komplexe Formen möglich, was bei Betonelementen nur mit großem Aufwand der Fall ist. Der überwiegende Einsatz von Holz macht das Haus zudem energiesparender und ökologisch wertvoller, da es als CO2-Speicher dient. Darüber hinaus ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, leicht bearbeitbar und sorgt zudem für ein positives Raumklima.
Häuser aus Stahlbeton
Trotz des höheren Aufwands bei Fertigung, Transport und Montage gibt es auch Fertighäuser aus Stahlbeton. Hier sind die vorgefertigten Paneele in einer Fabrik gegossen worden. Sie bilden jedoch die Ausnahme – üblich ist diese Bauweise vor allem bei industriellen, einfachen Bauten mit vielen sich wiederholenden Betonelementen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Es müssen keine komplizierten Schalungen gebaut werden, was den Prozess beschleunigt.
Massivhäuser
Nach wie vor werden auch Massivhäuser gebaut. Hier kommen hauptsächlich keramische Materialien wie Kalksandstein, Ziegelstein oder Gasbetonstein sowie Beton zum Einsatz. Massivhäuser werden vor Ort auf der Baustelle Stück für Stück errichtet. Die Bauweise wird mehr und mehr durch die effizientere Vorfertigung in einer Fabrik abgelöst.
3D gedruckte Häuser
In Zukunft könnte auch die Fertighausbauweise revolutioniert werden: Die additive Fertigung im bautechnischen Sinne macht es möglich, die Fabrik direkt auf die Baustelle zu verlagern und industriell, dennoch individuell und vor Ort zu fertigen. Aktuell sind 3D gedruckte Häuser allerdings noch eine Seltenheit.
- Der Einfluss von Technologie auf das tägliche Leben - 5. Oktober 2024
- Tipps & Tricks für die Installation von LED-Einbaustrahlern - 3. Oktober 2024
- Biotechnologie: Fortschritte und Anwendungen - 3. September 2024