Die gesetzliche Rentenversicherung bildet das Fundament der Alterssicherung. Daran hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert. Klar ist jedoch auch: Bis zum Jahr 2030 sinkt das Rentenniveau voraussichtlich auf 43 %.
Um den Lebensstandard im Alter zu sichern, ist private Vorsorge unerlässlich. Der nachfolgende Artikel schildert, wie die Rentenlücke geschlossen werden kann.
Die drei Säulen der Alterssicherung
Die Altersvorsorge fußt bildlich gesprochen auf drei Säulen. Der gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Altersvorsorge sowie der privaten Vorsorge. In Ersterer sind die meisten Arbeitnehmer hierzulande pflichtversichert. Im Laufe ihres Berufslebens zahlen Sie regelmäßig Beiträge ein und erhalten dafür im Gegenzug eine gesetzliche Rente. Diese bildet die Existenzgrundlage im Alter.
Die zweite Säule bildet die betriebliche Altersvorsorge. Hierbei können Arbeitnehmer Teile ihres Bruttogehalts in eine Rentenversicherung einzahlen, die vom Arbeitgeber abgeschlossen wird. Alternativ spart das Unternehmen selbstständig Vermögen für die Mitarbeiter an und zahlt dieses später als Rente.
Die private Altersvorsorge bildet die dritte Säule. In diesem Punkt besteht die größte Gestaltungsfreiheit. Es existieren etliche Vorsorgemöglichkeiten. Zu den wichtigsten zählen:
- Fondssparpläne
- Riester-Rente
- Rürup-Rente
Wichtig: Dieser Artikel ist keine Anlageberatung. Dazu sind ausschließlich Finanzberater berechtigt. Wer beispielsweise einen Finanzberater in Dortmund oder anderswo in Deutschland sucht, sollte sich informieren und dann klug entscheiden.
Die betriebliche Altersvorsorge (bAV)
Bei der betrieblichen Altersvorsorge handelt es sich um den Aufbau einer Zusatzrente über den Arbeitgeber. Demnach steht sie lediglich Arbeitnehmern zur Verfügung. Selbstständige und Erwerbslose sind außerstande, diese Anlageform zu nutzen.
Dank der betrieblichen Altersvorsorge ist es möglich, die Rentenlücke ohne großen Aufwand zu verkleinern. Seit 2015 sinkt die Verbreitungsrate der betrieblichen Altersvorsorge leicht. Von 56,2 % auf 53,9 % im Jahr 2019. Dennoch sind 18,2 Millionen Beschäftigte aktiv mit Anwartschaften in der bAV versichert.
Lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge?
Ob sich die betriebliche Altersvorsorge in finanzieller Hinsicht lohnt, ist pauschal nicht zu beantworten. Vielmehr kommt es auf die individuelle Situation des Arbeitnehmers an. Sie ist nicht in jedem Fall die beste Zusatzvorsorge. Innerhalb der bAV bestehen zwei Varianten:
- Der Arbeitgeber finanziert die betriebliche Altersvorsorge für die Beschäftigten selbst
- Die Arbeitnehmer finanzieren die bAV steuerbegünstigt mit Teilen ihres Bruttogehalts
Die erste Variante sollte von jedem Beschäftigten angenommen werden, da für die Betriebsrente keine eigenen Einzahlungen fällig werden. Zu beachten ist, dass bei Erhalt der finanziellen Zuwendung Einkommensteuer und Abgaben für die Sozialversicherungen fällig werden.
Die zweite Variante lohnt sich nicht immer. Sie ist insbesondere für Arbeitnehmer mit geringem Verdienst attraktiv. Zudem wurden seit 2019 Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, die steuerliche Vorteile bieten.
Die private Altersvorsorge
Die private Altersvorsorge fördert der Staat nicht immer. Sämtliche eingezahlten Beträge stammen für gewöhnlich aus dem Eigenkapital des Sparers. Ausnahmen sind die Riester- und die Rürup-Rente. Diese sowie Fondssparpläne werden nachfolgend erläutert.
Die Riester-Rente – lohnenswert oder sinnlos?
Bei der Riester-Rente handelt es sich um eine Form der privaten Altersvorsorge, die staatlich gefördert wird. Die regelmäßigen Einzahlungen des Arbeitnehmers ergänzt der Staat. Daneben existieren steuerliche Vorteile.
Sparer erhalten mindestens 175 Euro jährlich. Für jedes Kind gibt es bis zu 300 Euro zusätzlich. Die vorgenannten Zahlungen sind an die Voraussetzungen geknüpft, dass ein Mindestbeitrag von 4 % des Jahreseinkommens in der Riester-Rente angelegt wird.
Für wen lohnt sich die Riester-Rente?
Die Riester-Rente lohnt sich immer dann, wenn die staatliche Zulage ausgeschöpft werden kann. Am meisten profitieren:
- Familien mit geringem Einkommen
- kinderlose Geringverdiener
- Arbeitslose: Für die Einzahlung von fünf Euro im Monat erhalten diese die volle Zulage in Höhe von 175 Euro
Für Gutverdiener fällt die Riester-Rente weniger ins Gewicht. Dazu ist die Förderquote im Vergleich zum Einkommen vernachlässigbar.
Rürup-Rente: die Basis-Rente
Die Rürup-Rente wird auch als Basisrente bezeichnet. Für Selbstständige ist sie die Alternative zur Riester-Rente. Die Besonderheit liegt darin, dass die Einzahlungen als Sonderausgaben steuerlich absetzbar sind. Der Höchstbetrag für 2022 liegt bei 25.638 Euro für Singles. Die Steuerlast lässt sich somit effektiv senken.
Der Abschluss einer Rürup-Rente lohnt sich vor allem für ältere Gutverdiener. Junge Selbstständige und solche mit geringen Einkommen profitieren hingegen nicht. Die Möglichkeit zur Einzahlung von hohen Beträgen ist schlicht nicht vorhanden.
Fondssparpläne: Es locken hohe Renditen
Beim Abschluss eines Fondssparplans erwirbt der Sparer monatlich für einen bestimmten Betrag Anteile an einem Investmentfonds. Dieser setzt sich zumeist aus unterschiedlichen sogenannten Asset-Klassen zusammen. Das können beispielsweise Immobilien, Aktien, Rohstoffe und Edelmetalle sein.
Wer über Jahre kontinuierlich spart, kann so großes Vermögen aufbauen.
Die hohen Renditechancen gehen jedoch mit Risiken einher. Der Anlagehorizont sollte langfristig über zehn, besser 20 Jahre sein. Auf kurze Sicht sind die Kursschwankungen erheblich. Hinzu kommt: Realisierte Gewinne sind zu versteuern. Festzuhalten bleibt, dass sich Fondssparpläne bereits ab kleinen Beträgen und für jedermann lohnen.
Fazit – Altersvorsorge leicht gemacht
Um im Alter abgesichert zu sein, ist die private und betriebliche Altersvorsorge unerlässlich. Sparer sollten nicht alles auf eine Karte setzen. Neben sicheren Anlagemöglichkeiten wie der betrieblichen Altersvorsorge oder der Riester-Rente sind Fondssparpläne eine attraktive Alternative. Interessierte können sich an einen Finanzberater wenden.
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