Sex – Leichtsinniges Verhalten mit ernsten Folgen

Folgendes Verhalten ist heute nicht ungewöhnlich. Man geht in eine Bar oder eine Disco, lernt jemanden kennen, führt eine nette Unterhaltung und landet schließlich zusammen im Bett. Zwangloser Sex scheint in unserer Zeit sozial weitgehend akzeptiert zu sein.

Interessanterweise betrachten viele Teenager und junge Erwachsene solche lockere Kontakte als Vorläufer zu längeren Beziehungen. Sie sind vielleicht praktischer als herkömmliche Wege, sich kennenzulernen. Im Wesentlichen sehen sie Sex als körperliches Bedürfnis und als Möglichkeit, potenzielle Partner erst einmal auszuprobieren.

In einer amerikanischen Studie berichteten 40 % der Befragten im Alter von Anfang 20 von kürzlichem Gelegenheitssex. Die Untersuchungen haben ergeben, dass über 50 % der 18- bis 24-Jährigen schon Gelegenheitssex hatten. Bei den 30-Jährigen sollen es über 70 % sein.

Unverbindlicher Sex ist natürlich eine schöne Sache, aber er kann unangenehme Folgen wie Geschlechtskrankheiten haben und für das emotionale Wohlbefinden kontraproduktiv sein.

Zwangloser Sex und das Glück

Manche Menschen schaffen es besser als andere, ihre romantischen Sehnsüchte von ihren sexuellen Begierden zu trennen. Für andere verflechten sich Emotionen und Berührungen, was es schwieriger macht, das Thema gelassen zu sehen, selbst wenn das ihre ursprüngliche Absicht war. Frauen fällt es tendenziell schwerer als Männern, emotional auf Distanz zu bleiben. Wenn es ihnen trotzdem gelingt, neigen sie dazu, sich im Nachhinein ausgenutzt zu fühlen

Man sagt sich: „Warum nicht?“, nur um festzustellen, dass man allein und mit verletzten Gefühlen zurückbleibt. Viele hatten den heimlichen Wunsch nach einer Beziehung und bekamen nur eine Affäre. Natürlich kann man sich einreden, dass Sex nur den Körper betrifft. Es ist wichtig, die eigenen Erwartungen ehrlich einzuschätzen.

Manchmal existieren lockere Sexbeziehungen in einer einseitigen Machtdynamik, die den einen oder anderen Partner nach mehr verlangen lässt (sei es in der Häufigkeit oder in der Art der Bindung), während der andere ein lockeres Verhältnis bevorzugt. Es ist klar, dass in so einer Situation die Person, die mehr will, irgendwann enttäuscht wird.

In Summe scheint Gelegenheitssex für die meisten Beteiligten aber positiv zu sein, wie eine Meta-Studie aus dem Jahr 2020 herausfand. Die Forscherinnen stellten jedoch fest, dass die positiven Auswirkungen auf die psychische Gesundheit nicht universell und negative Erfahrungen möglich sind. Bezeichnenderweise zeigen die Ergebnisse eine größere Wahrscheinlichkeit von negativen Erlebnissen bei Frauen.

Zwangloser Sex und Geschlechtskrankheiten

Man kann nun darüber streiten, was schlimmer ist – ein gebrochenes Herz oder eine unangenehme Geschlechtskrankheit. Der beste Weg, sich vor letzterem zu schützen, besteht darin, mit neuen Partnern IMMER ein Kondom zu verwenden.

Auch Kondome haben allerdings ihre Grenzen. Sie schützen vor Tripper, Chlamydien und HIV, aber nicht vor Genitalherpes, Syphilis und Genitalwarzen. Diese Krankheiten können sich nämlich durch den Kontakt mit Hautläsionen ausbreiten. Wenn es trotz Kondom zu einem bösen Erwachen nach einer wilden Nacht kommt, sollte man schnell für Schadensbegrenzung sorgen:

Das Herpes-Simplex-Virus vom Typ 2 verursacht Genitalherpes und kann – wie alle Virusinfektionen – nicht vollständig geheilt werden. Aber es gibt antivirale Medikamente wie  rezeptfreie Aciclovir Tabletten. Solche Medikamente können Ausbrüche seltener machen und helfen, die Symptome schneller zu beseitigen.

Ein anderes lästiges Leiden, das von Viren ausgelöst wird, sind Genitalwarzen. Die Auslöser sind Humane Papillomviren (HPV), gegen die man sich durch eine Impfung schützen kann. Wirklich unangenehm und sogar tödlich konnte eine Infektion mit Syphilis vor der Entdeckung des Penicillins sein. Heute lässt sich diese Krankheit im Frühstadium immer und auch in späteren Stadien mit hoher Wahrscheinlichkeit heilen.

Zwangloser Sex ohne Reue?

Für Menschen, die wissen, was sie wollen und die sich nicht unter Drogeneinfluss ausnutzen lassen, kann eine kurze sexuelle Begegnung ein wundervolles Erlebnis sein. Man sollte aber darauf achten, fair zu bleiben. Und wenn es am nächsten Tag unter der Gürtellinie juckt, sollte man am besten sofort zum Arzt gehen.

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