BDSM Zuhause – wie fange ich an?

Das Interesse an BDSM wächst. Mehr als 50 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage gaben an, zwar noch keine diesbezüglichen Erfahrungen gemacht zu haben, sich genau das aber vorstellen zu können.

Wer erste Erfahrungen im Bereich BDSM sammeln möchte, muss hierzu kein Studio aufsuchen. Vor allem Neulinge fühlen sich oft einfach sicherer, wenn sie die entsprechenden BDSM Praktiken zuerst zuhause austesten können. Die Möglichkeiten sind allein deswegen schon so vielseitig, weil BDSM auf den unterschiedlichsten Ebenen gelebt werden kann.

In der Vergangenheit haben zahlreiche Filme dafür gesorgt, dass eventuell ein etwas verzerrtes Bild dieser Art von Sex entstanden ist. Daher ist es im ersten Schritt wichtig, sich zunächst mit einer ganz bestimmten Frage auseinanderzusetzen…

Was ist BDSM?

Die Abkürzung BDSM steht für „Bondage & Discipline“, „Dominance & Submission“ und „Sadism & Masochism“ und bietet dementsprechend viel Spielraum. Unter dem Begriff werden viele Sexpraktiken zusammengefasst, die – vereinfacht ausgedrückt – das Gegenteil vom klassischen Blümchensex darstellen.

Beim BDSM geht es jedoch um viel mehr als um das Zufügen von Schmerzen oder um das Erniedrigen des Partners. Wer in diese Welt eintaucht, erkennt schnell, dass es vor allem der Unterschied zwischen Macht und machtlos sein kann, aus dem der sexuelle Reiz gezogen wird.

SUB oder DOM?

Die beiden Partner, die BDSM miteinander praktizieren, setzen sich aus „SUB“ und „DOM“ zusammen. An dieser Stelle kommt das bereits erwähnte Machtgefälle ins Spiel. Der oder die „DOM“ ist der dominante Part, der Macht über den oder die „SUB“ ausübt.

Wie diese Macht genau gezeigt wird, ist vom Lustempfinden der Beteiligten abhängig. Manchmal geht es beispielsweise darum, den anderen mit Sexentzug zu strafen. Manchmal bezieht sich die Macht auf die Möglichkeit, körperliche Schmerzen auszuteilen.

Vorsicht! Gerade zu Beginn ist es hier wichtig, sich als Paar aufeinander einzuspielen und ein Codewort („safe word“) zu vereinbaren – nur für den Fall, dass es einem der Beteiligten doch (in welcher Hinsicht auch immer) zu extrem wird. Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen SUB und DOM ist die absolute Grundvoraussetzung für gelungene und erfüllende BDSM Spielchen.

Mit dem Partner darüber sprechen

Hierbei handelt es sich für viele um die wohl größte Hürde überhaupt. Immerhin ist es etwas Besonderes, dem Partner oder der Partnerin zu gestehen, Erniedrigungen erotisch zu finden – oder zumindest mit dem Gedanken zu spielen.

Wer sich jedoch nicht traut, könnte sein Leben lang unter dem Gefühl leiden, irgendwie etwas verpasst zu haben. Daher ist es meist die beste Lösung, offen und ehrlich zu sein, aber natürlich auch ein „Nein“ zu akzeptieren. Aber wer weiß? Vielleicht teilt das Gegenüber ja auch die Neugierde?

Leichte BDSM Techniken für den Anfang für zuhause

Das Motto „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!“ gilt auch für den BDSM Bereich. Hier kann es sich lohnen, langsam zu starten, um letztendlich auch die eigenen Grenzen kennenzulernen. Die folgenden, eher leichten BDSM Techniken, auch durch den Einsatz von Sexspielzeugen, eignen sich super für einen Einstieg.

  • Augen verbinden. Ja, auch das Augen Verbinden kann bereits dem BDSM Bereich zugeordnet werden. Nicht zu sehen, was der bzw. die andere gerade anstellt, wird von vielen als sehr erotisch empfunden. Auch hier kommt schon das erwähnte Machtgefälle zum Tragen. Während der SUB nichts sehen kann, hat der DOM viel Spielraum, wenn es darum geht, erotisch kreativ zu werden.
  • Hierzu braucht es ein wenig Fantasie. Rollenspiele können sich auf die unterschiedlichsten Bereiche beziehen. Auch hier werden Figuren dargestellt, die über- und untergeordnet sind. Klassische Beispiele hierfür sind Chef und Sekretärin oder König und Dienerin. Viele Paare gehen im Laufe der Zeit in ihren Rollen auf und kaufen sich auch entsprechende Kostüme. So kann auch der Alltag oft noch ein wenig erotischer gestaltet werden.
  • Fesselspiele gehören für viele zum BDSM dazu. Hier gibt es die unterschiedlichsten Varianten und gerade für Einsteiger empfiehlt es sich, auf die Klassiker, wie zum Beispiel Handschellen oder Seidenbänder, zurückzugreifen. Fortgeschrittene BDSMler probieren auch gern Seile und spezielle Knoten aus. (Spätestens jetzt wird übrigens ersichtlich, wie wichtig es ist, sich auf das bereits oben erwähnte Codewort zu einigen. Wird es verwendet, muss der SUB natürlich sofort befreit werden.)
  • Beim Spanking geht es darum, den Partner mit leichten, mittelharten und harten Schlägen anzutörnen. Auch hier ist es definitiv wichtig, sich zunächst langsam vorzutasten. Besagte Schläge werden entweder mit der Hand oder mit Toys, wie zum Beispiel einer Peitsche, einem Paddel o. ä., verteilt.
  • Bei der Keuschhaltung verbietet der DOM den SUB den Orgasmus. Meist gestaltet sich das Ganze so, dass der Sex kurz vor dem Höhepunkt des untergeordneten Partners unterbrochen wird. So soll – vereinfacht ausgedrückt – das Lustempfinden des Gegenübers gesteuert werden.

Fazit

Mit BDSM sind auch heutzutage noch viele Vorteile verbunden. Wer sich jedoch ein wenig informiert, stellt schnell fest, dass es hier bei Weitem nicht nur um Schmerzen, sondern vielmehr um eine erotische Spielart geht, die auch vergleichsweise soft ausgelebt werden kann.

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