Ein Umzug ist immer mit einer ganzen Menge Arbeit verbunden. Wer noch nie einen großen Umzug allein stemmen musste, ist oftmals überrascht, wenn er plötzlich vor dem Berg an notwendigen Vorbereitungen steht.
Dabei kann ein Umzug, wenn er denn gut und sauber organisiert wurde, auch recht glatt über die Bühne gehen. Der einfachste Umzug ist natürlich der mit einem Umzugsunternehmen – aber eben auch mit Abstand der teuerste.
Daher stellt sich logischerweise immer die Frage, was man im Endeffekt selber machen kann, um die Kosten so weit wie möglich zu reduzieren. Dass ein Umzug immer auch ein Abenteuer mit einigen Unwägbarkeiten sein kann, bleibt natürlich unbestritten. Aber wir vom Magazin am Wochenende haben hier ein paar interessante Tipps und Tricks für Sie zusammengetragen, mit denen die Chancen auf einen reibungslosen Umzug erheblich steigen.
Wichtiges vorab – der Papierkram
Bevor es mit dem Umzug so richtig losgehen kann, müssen Sie erst einmal ein paar Dinge erledigen. Natürlich muss der neue Mietvertrag unter Dach und Fach sein, und die alte Wohnung sollte bereits gekündigt sein. Wichtig ist auch die Ummeldung an den neuen Wohnort. Heute reicht es, wenn Sie sich an Ihrem neuen Wohnort anmelden, die Abmeldung beim alten Wohnort erfolgt dann automatisch. Für die Ummeldung benötigen Sie einen gültigen Personalausweis und eine Wohnungsgeberbescheinigung.
Zusätzlich ist es wichtig, dass ihre Ausweisdokumente sowie Ihr Fahrzeugschein die aktuelle Adresse enthalten. Ihren Ausweis können Sie im Einwohnermeldeamt oder dem Bürgerbüro an Ihrem neuen Wohnort ändern lassen. In vielen Fällen geht das dort auch mit dem Fahrzeugschein. In manchen Landkreisen ist es allerdings noch immer nötig, die Änderung beim Straßenverkehrsamt selbst vornehmen zu lassen.
Umziehen – Tipps
Denken Sie daran, dass auch im Jahr 2021 aufgrund der Corona-Krise noch immer viele Ämter im Krisenmodus laufen. Vereinbaren Sie daher auf jeden Fall einen Termin und gehen Sie nicht einfach so zum Bürgerbüro. Schildern Sie schon bei der Terminvergabe genau Ihr Anliegen. In der Regel kann Ihnen schon zu diesem Zeitpunkt gesagt werden, ob Sie einen zusätzlichen Termin beim Straßenverkehrsamt benötigen oder nicht.
Ebenfalls vor dem Umzug sollten Sie mit Ihrem Energieversorger die Beendigung der Energielieferung für Ihre alte Anschrift zum Auszugsdatum und den Beginn der Energieversorgung an Ihre neue Anschrift klären. Ziehen Sie in eine Mietwohnung ein, müssen Sie klären, ob der Vermieter den Abschluss des Heizungsvertrages – beispielsweise bei Fernwärme oder Gas – erledigt oder ob Sie sich darum selber kümmern müssen. Wasser fällt in der Regel in die Zuständigkeit des Vermieters – Strom hingegen ist grundsätzlich Ihre eigene Sache als Mieter.
Auch weitere Dienstleister wie Ihr Telekommunikationsanbieter oder Ihr Pay-TV-Anbieter sollten über Ihren Umzug rechtzeitig informiert werden, damit Sie nicht mehrere Tage ohne Internet oder Fernsehen dastehen. Ihren Arbeitgeber müssen Sie ebenfalls über Ihren Umzug in Kenntnis setzen – wenn Sie Glück haben, steht Ihnen tarifvertraglich vereinbart sogar ein Tag Sonderurlaub für die Durchführung des Umzugs zu.
Sind Sie nicht berufstätig, sondern beziehen Leistungen aus einer staatlichen Quelle (Hartz-IV, Wohngeld, Kinderzuschlag, Bafög, BAB, etc.) müssen Sie bei dem für Sie zuständigen Amt eine Mitteilung über Ihren Umzug abgeben. In den meisten Fällen werden die Leistungen dann eingestellt und sind am neuen Wohnort neu zu beantragen.
Eine Ausnahme bilden hier Unterhaltsvorschussleistungen. Auch hier ist eine Mitteilung notwendig – die alte UVG-Stelle leistet allerdings weiter, bis die neue Stelle zahlt. Zu guter Letzt stellt sich die Frage, ob Sie einen oder mehrere Kredite abbezahlen. Dann sind Sie in den meisten Fällen vertraglich verpflichtet, Ihren Kreditgeber ebenfalls über den Umzug zu informieren.
Umzug innerhalb der Stadt
Ein Umzug innerhalb der Stadt gestaltet sich in der Regel einfacher als ein Umzug in eine weiter entfernte Gegend. Hier haben Sie die Möglichkeit, Renovierungsarbeiten und Vorbereitungen für den Umzug in der neuen Wohnung auch nach der Arbeit noch zu erledigen. Interessanterweise ziehen rund 75 Prozent der gut 9 Millionen Menschen, die im Durchschnitt im Jahr in Deutschland umziehen innerhalb der eigenen Stadt um.
In einer Großstadt gelten die Vorteile eines Umzugs in der eigenen Stadt allerdings nur bedingt. Wenn Ihre neue Wohnung an der anderen Seite der Stadt liegt, kann es trotzdem eine Stunde und länger dauern, diese zu erreichen. Ein Umzug in Berlin beispielsweise gestaltet sich nicht unbedingt einfacher als ein Umzug auf dem Land von einem Städtchen ins Nachbarstädtchen. Mit dem richtigen Partner für Umzüge in Berlin allerdings wird auch Ihr Großstadtumzug ein Kinderspiel.
Kisten richtig Packen
Egal ob Sie sich für Ihren Umzug Profis heranholen oder doch lieber selbst die Arbeit meistern möchten – das Kistenpacken ist eine der Arbeiten, denen jeder gewachsen ist. Mit selbst gepackten Kisten sparen Sie am Umzugstag nicht nur eine Menge Zeit, sondern auch eine Menge Geld. Wichtig ist dabei steht drei Dinge zu beachten.
- Das Gewicht
Gerade größere Umzugskartons können Sie nicht randvoll mit Büchern, Heften oder schwerem Geschirr packen. Hier ist es wichtig, den Inhalt zu variieren. Da es schwierig ist, halb gefüllte Kisten zu stapeln, sollten Sie Ihre Umzugskisten im besten Fall teilweise mit schweren und teilweise mit leichten Dingen befüllen, sodass Ihre Umzugskisten insgesamt ein Gewicht erreichen, das angenehm zu tragen ist.
- Beschriften Sie Ihre Kisten
Es gibt nichts Schlimmeres, als in einer neuen Wohnung vor einem Berg von zwanzig Kisten und mehr zu stehen und ein einzelnes Teil zu suchen, das Sie schon am Abend des Umzugs oder am nächsten Morgen bräuchten. Doch auch für die Organisation in der neuen Wohnung ist es besser, wenn Sie Ihre Kisten beschriften. Je detaillierter Sie das tun, desto einfacher finden Sie die Sachen wieder. Auf jeden Fall sollte aber der Raum draufstehen, in dem die Kisten landen sollen.
- Packen Sie Ihre Kisten sorgsam
Gerade zerbrechliche Dinge sollten Sie ausreichend polstern. Bei einem Umzug können Kisten auch mal etwas unsanfter angefasst werden, oder jemand stößt mit einer Kiste gegen eine Tür oder Wand. Wickeln Sie Porzellan, Gläser und andere zerbrechliche Dinge am besten in Küchenrollenpapier ein. Auch Zeitungspapier ist eine gute Alternative zur Auspolsterung Ihrer Kisten.
Der Umzugstag – die richtige Reihenfolge
Es ist wichtig, lange vor dem Umzugstag bereits das Umzugsunternehmen zu beauftragen oder sich um einen Transporter für den selbst organisierten Umzug zu kümmern. Wenn dann der Tag des Umzugs da ist, sollten Sie in der folgenden Reihenfolge vorgehen.
- Kinder und Haustiere versorgen – im besten Fall bei Verwandten oder Freunden unterbringen
- Den Transporter abholen (wenn nicht bereits am Vortag geschehen)
- Die bereits im Vorfeld besorgte Verpflegung für die Helfer bereitstellen – Brötchen und Aufschnitt früh morgens frisch holen und dafür sorgen, dass jemand da ist, der die Brötchen rechtzeitig zubereitet
- Den Umzug koordinieren
- Das Treppenhaus vor dem Hineintragen von Möbeln auf Schäden checken und notfalls Fotos machen
- Ihren Briefkasten letztmalig leeren und die Schilder vom Briefkasten und der Klingel entfernen
- Zählerstand aufschreiben oder abfotografieren
- Alte Wohnung und Treppenhaus reinigen
- Letzten Kontrollgang durch die alte Wohnung vornehmen
- Wohnungs- und Schlüsselübergabe vornehmen
- Treppenhaus an der neuen Wohnung reinigen
- Den Mietwagen zurückbringen
Nach dem Umzug – die Wohnung einrichten & Chaos beseitigen
Der Umzug ist gemeistert, alle Möbel und Kisten sind in der neuen Wohnung und dank freundlicher Helfer (oder des engagierten Umzugsunternehmens) sind die meisten Möbel bereits aufgebaut. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Möbel schon am Tag des Umzugs direkt so stellen oder stellen lassen, wie sie am Ende stehen sollen.
Auch Kisten sollten stets direkt in den Raum gebracht werden, in den sie am Ende gehören. Setzen Sie sich für die Einrichtung der Wohnung und das Auspacken der Kisten realistische Ziele. Vor allem, wenn Sie Ihren Umzug neben einer Berufstätigkeit und ohne längeren Urlaub durchführen, sollten Sie sich nicht zu viel zumuten.
Fazit
Ein Umzug kostet immer Nerven und ist anstrengend. Aber eben auch ein spannendes Abenteuer, das die meisten Menschen eingehen, weil sie sich davon eine dauerhafte Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität versprechen.
Mancher benötigt auch eine barrierefreie Wohnung oder denkt einfach schon an später, wenn das Treppensteigen vielleicht nicht mehr so leichtfällt. Wer sich die Zeit nimmt, die notwendigen Aufgaben in Ruhe anzugehen, kann den Reiz und das Kribbeln des Neuen dabei sogar auch ein wenig genießen.
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