Baunebenkosten im Überblick

Das Thema „Baunebenkosten“ wird von vielen Bauherren unterschätzt. Dadurch können ernste Probleme entstehen, etwa weil die ursprüngliche pauschale Kalkulation aufgrund ausufernder (Neben)Kosten eine nicht unerhebliche Nachfinanzierung erfordert.

Doch das muss nicht sein. Wer die Baunebenkosten im Einzelnen kennt und den Überblick behält, der muss am Ende keine böse Überraschung erleben. Unser Ratgeber zeigt, welche Baunebenkosten es gibt und worauf Sie bei der Berechnung achten sollten.

Jedem sollte klar sein, dass ein Hausbau neben dem Haus- und dem Grundstückspreis auch weitere Kosten auslöst. Aber wie viel denn genau? So viele Hausverkäufer, Baufinanzierer, Architekten oder Bauunternehmen Sie nach der Höhe der Baunebenkosten befragen, so viele unterschiedliche Antworten werden Sie bekommen.

Meistens wird die Höhe der zu erwartenden Nebenkosten lediglich pauschal beziffert. Und genau an dieser Stelle wird es gefährlich! Für Ihr persönliches Bauvorhaben interessieren nämlich keine pauschalen, sondern die in Ihrem Fall ganz individuell und konkret anfallenden Kosten, die Sie zu bezahlen haben! Damit Sie diese errechnen können, stellen wir im Folgenden die wichtigsten Nebenkostenpositionen im Detail vor.

Welche Baunebenkosten gibt es?

Baunebenkosten sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Bauplanung und spielen eine entscheidende Rolle bei der Ermittlung des Gesamtbudgets eines Bauprojekts. Sie umfassen alle Kosten, die neben den reinen Baukosten anfallen und sollten daher von Anfang an in die Kalkulation miteinbezogen werden.

Bei Baunebenkosten handelt es sich um verschiedene Kostenpositionen, die im Zusammenhang mit dem Bau eines Hauses entstehen. Diese können je nach Bauvorhaben und individuellen Anforderungen variieren.

Im Folgenden werden einige wichtige Baunebenkosten aufgeführt:

  • Grunderwerb: Falls Sie noch kein Baugrundstück besitzen, müssen Sie entsprechende Kosten für den Grunderwerb einplanen. Hierbei können Kosten für den Grundstückskaufvertrag, Notarkosten, Grundbucheintragungen sowie Grunderwerbsteuer anfallen.
  • Erschließungskosten: Wenn das Baugrundstück noch nicht erschlossen ist, fallen nicht unerhebliche Kosten für die Erschließung an. Dazu gehören unter anderem die Verlegung von Versorgungsleitungen wie Wasser, Strom, Gas und Telekommunikation sowie der Anschluss an das öffentliche Straßennetz.
  • Baugenehmigung: Die Beantragung der Baugenehmigung ist mit Kosten verbunden. Diese können je nach Größe und Art des Bauvorhabens variieren. Hierbei fallen Gebühren für die Bearbeitung des Antrags und gegebenenfalls auch für Gutachten oder Statiker an.
  • Architekten- und Planungskosten: Wenn Sie die Dienste eines Architekten in Anspruch nehmen, fallen hierfür Honorarkosten an. Diese umfassen die Planung des Gebäudes, die Erstellung von Bauplänen und gegebenenfalls auch die Bauleitung während der Bauphase.
  • Bauleistungsversicherung: Eine Bauleistungsversicherung schützt Sie vor unvorhergesehenen Schäden während der Bauphase. Die Kosten für diese Versicherung sollten in die Baunebenkosten eingerechnet werden.
  • Finanzierungskosten: Bei der Finanzierung des Bauprojekts können verschiedene Kostenpositionen anfallen, beispielsweise Zinsen für Darlehen oder Gebühren für die Vermittlung des Kredits.
  • Umzugskosten: Dazu gehören beispielsweise Kosten für den Transport des Mobiliars, das Ummelden bei Behörden oder eventuell auch Renovierungsarbeiten in der alten Wohnung.
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Beispielrechnung für Baunebenkosten

Um Ihnen einen konkreten Einblick in die Kostenstruktur der Baunebenkosten zu geben, haben wir im Folgenden eine Beispielrechnung erstellt. Nehmen wir an, Sie planen den Bau eines Einfamilienhauses mit Gesamtkosten von 400.000 Euro. Eine grobe Aufschlüsselung der Baunebenkosten, basierend auf diesem Beispiel, könnte wie folgt aussehen:

  1. Grunderwerb: Nehmen wir an, Sie erwerben ein Baugrundstück für 100.000 Euro. Die zusätzlichen Kosten für den Notar, die Grundbucheintragungen und die Grunderwerbsteuer könnten etwa 10.000 Euro betragen.
  2. Erschließungskosten: Je nach Lage und Umfang des Bauprojekts liegen die Erschließungskosten bei etwa 20.000 Euro. Dies umfasst die Verlegung der Versorgungsleitungen und die Anbindung an das Straßennetz.
  3. Baugenehmigung: Die Kosten für die Beantragung der Baugenehmigung variieren je nach Region und Bauvorhaben. Für unser Beispiel setzen wir einen Betrag von 2.000 Euro an.
  4. Architekten- und Planungskosten: Die Honorarkosten für einen Architekten liegen in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent der Bausumme. Bei einer Gesamtsumme von 400.000 Euro betragen die Architekten- und Planungskosten also etwa 45.000 Euro.
  5. Bauleistungsversicherung: Die Kosten für eine Bauleistungsversicherung liegen in der Regel bei etwa 0,1 bis 0,2 Prozent der Bausumme. Bei unserem Beispiel wären das etwa 500 Euro.
  6. Finanzierungskosten: Die Höhe der Finanzierungskosten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Zinssatz und der Laufzeit des Darlehens. Nehmen wir an, die Finanzierungskosten belaufen sich auf 20.000 Euro.
  7. Umzugskosten: Die Umzugskosten variieren je nach Umfang und Entfernung des Umzugs. Für unser Beispiel setzen wir einen Betrag von 5.000 Euro an.

Diese Beispielrechnung zeigt, dass die Baunebenkosten einen erheblichen Anteil am Gesamtbudget eines Bauprojekts ausmachen können. In diesem Fall belaufen sich die Baunebenkosten auf etwa 100.000 Euro, was rund 25 Prozent der Gesamtsumme von 400.000 Euro entspricht.

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Wie hoch sind die Baunebenkosten im Schnitt in Bezug auf die Baukosten?

Die Höhe der Baunebenkosten im Verhältnis zur Haussumme kann je nach Bauvorhaben stark variieren. In der Regel liegen die Baunebenkosten jedoch zwischen 20 und 30 Prozent der Gesamtbaukosten. Dieser Prozentsatz hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel der Lage des Baugrundstücks, dem Umfang des Bauprojekts, der regionalen Baupreisentwicklung und der Tatsache, ob Sie ein Massivhaus oder ein Fertighaus bauen.

Fazit

Es ist wichtig, die Baunebenkosten frühzeitig und realistisch zu kalkulieren, um finanzielle Engpässe während des Bauprojekts zu vermeiden. Eine genaue Kostenplanung in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Architekten oder Bauingenieur hilft dabei, die Baunebenkosten genauer zu bestimmen. Berücksichtigen Sie dabei alle oben genannten Kostenpositionen sowie mögliche weitere Ausgaben, die spezifisch für Ihr Bauvorhaben relevant sein könnten.

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