Das Fahrrad ist schon lange viel mehr als nur ein einfaches Transportmittel. Immer mehr Menschen transportieren ihr Fahrrad mit dem Auto – vorzugsweise einem SUV. Ob das im Sinne des Erfinders ist.
Fuhr man von einigen Jahrzehnten mit dem Fahrrad von A nach B, wenn einem kein Auto zur Verfügung stand, hat sich der Drahtesel von einem Transportmittel für Ärmere und Kinder über das Lieblingsfortbewegungsmittel für alle, die etwas für ihre Figur und die Natur tun möchten, hin zu einem echten Trendsportgerät entwickelt. Dementsprechend hat sich auch die Art der Fahrräder auf deutschen Straßen in den letzten zwei Jahrzehnten verändert.
Die Räder werden immer leichter und bringen mehr Feinheiten und Finessen mit. Dazu hat sich auch das E-Bike als Alternative zur rein muskelbetriebenen Variante erfolgreich am Markt etabliert. Entsprechend verändert sich auch das Reiseverhalten vieler Deutscher. Das zeigt beispielsweise ein Themendossier der Touristiker NRW, in dem angeführt wird, dass in der Zeit von 2012 bis 2017 die Zahl der Urlaubsreisen in Deutschland, in denen das Fahrrad im Mittelpunkt stand, um fast 1/5 auf 6 Millionen angestiegen ist.
Jeder zehnte Reisende möchte heute während seines Urlaubs Fahrrad fahren. Ob im Rahmen eines kompletten Fahrradurlaubs – zum Beispiel, während man den Isarradweg genießt – oder eher zwischendurch mal für den einen oder anderen Ausflug, um die Gegend rund um die eigene Unterkunft zu erkunden. Mit der wachsenden Begeisterung Reisender für das Fahrradfahren am Urlaubsort stellt sich immer öfter auch die Frage, wie man das eigene Fahrrad am besten transportieren kann, um im Urlaub auch auf die Vorzüge des eigenen Drahtesels zurückgreifen zu können.
Fahrradtransport mit dem Auto
Man kennt das Bild von der Autobahn – vollgepackte Fahrzeuge auf dem Weg in den Urlaub mit Fahrrädern auf dem Dach oder am Kofferraum befestigt. Doch welche Möglichkeiten gibt es genau, um ein Fahrrad im Auto zu transportieren. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, wie Sie Ihr Fahrrad mit dem Auto transportieren können.
Variante eins: Das Fahrrad im Auto transportieren
Es ist die Variante, die am ehesten für kurze Strecken zum Einsatz kommt und falls das Auto nicht allzu voll beladen ist. Um ein Fahrrad im Auto transportieren zu können, muss das Auto entsprechend groß sein. Oder das Fahrrad muss zum Volumen eines kleineren Fahrzeuges passen. Wer einen Minivan oder einen Kombi fährt, hat in den meisten Fällen wenige Probleme damit, ein einzelnes Fahrrad im Auto zu transportieren. Bei der Fahrt in den Urlaub wird das mit den meisten Rädern allerdings vergleichsweise schwierig, da sie im Kofferraum eine Menge Platz einnehmen. In vielen Fällen funktioniert der Transport im Auto auch nur, wenn die Rückbänke umgeklappt sind.
Schon gewusst?
Eine Ausnahme bieten Klappräder. Wie verschiedene E-Bike Klapprad Tests im Internet zeigen, gibt es diese Art von Fahrrad sowohl rein muskelbetrieben als auch in der E-Bike-Variante. Für Reisende, die auch im Urlaub ein Fahrrad mitführen möchten, aber auf einen Dachträger oder einen Heckträger lieber verzichten möchten, ist ein solches Klapprad mit Sicherheit eine gute Alternative.
Um ein Fahrrad im Auto zu transportieren, müssen Sie in den meisten Fällen als Erstes die Rückbank umklappen. In größeren Fahrzeugen kann es ausreichen, eine flexibel verstellbare Rückbank einfach auf die vorderste Stufe zu stellen. Anschließend muss das Fahrrad zumeist flach auf den Kofferraumboden gelegt werden.
Möchten Sie mehrere Fahrräder im Auto transportieren, sollten Sie decken dazwischen legen, damit die Räder sich nicht gegenseitig beschädigen. Neuere Minivans in Überlänge bieten teilweise auch ausreichend Raum, um Fahrräder aufrechtstehend im Kofferraum zu transportieren. In diesem Fall müssen Sie das Rad auf jeden Fall ausreichend sichern, damit es nicht im Innenraum umkippt und hin und her fliegt.
Der Vorteil bei dieser Variante des Fahrradtransports liegt sicherlich darin, dass Sie keinerlei An- oder Aufbauten an Ihrem Auto anbringen müssen. Bei schnellerem Fahren und auf weiteren Strecken kann sich das gerade beim Spritverbrauch schnell bemerkbar machen.
Variante zwei: der Dachträger
Einen Dachträger für Fahrräder können Sie schnell und einfach anbringen. Dazu benötigen Sie als Erstes eine Grundkonstruktion. Diese besteht in der Regel aus zwei Querträgern, die auf dem Dach befestigt sind. Je nach Fahrzeug werden diese Querträger entweder an einer vorhandenen Reling auf dem Dach oder aber direkt am Dach selbst befestigt. Fahrzeuge mit einem Panoramadach sind zumeist so konstruiert, dass der Aufbau eines Dachträgers hier nicht möglich ist.
Haben Sie die Querträger auf dem Dach installiert, müssen Sie die Vorrichtung für den Transport der Fahrräder befestigen. Dazu gibt es verschiedene Varianten.
- Gabelmontage
- Rahmenmontage
- Radmontage
Je nachdem für welche Montageart Sie sich entscheiden, wird das Fahrrad entweder auf einer Gabel aufgesetzt und befestigt mit einer stabilen Metallstange zwischen dem Dachträger und dem Fahrradrahmen oder mit mehreren Schnallen und Verschlüssen am Rad des Fahrrades festgemacht.
Auf einem solchen Dachträger lassen sich zumeist zwei Räder transportieren, auf besonders breiten Fahrzeugen oder beim Transport von kleineren Fahrrädern wie beispielsweise Kinderrädern können zum Teil auch bis zu drei Fahrräder so mitgeführt werden.
Die Vorteile dieser Transportart liegen vor allem darin, dass hier der Kofferraum frei bleibt und Sie diesen auch auf einer Rast problemlos öffnen können.
Heckträger
Neben dem Dachträger bietet auch der Heckträger eine gute Möglichkeit, ein Fahrrad zu transportieren, ohne dabei den Kofferraum bereits weitgehend zu füllen. Diesen bringen Sie am Heck Ihres Fahrzeuges an. In der Regel werden diese Heckträger auf einer Anhängerkupplung montiert. In den meisten Fällen muss der Kofferraum geschlossen bleiben, wenn Fahrräder auf einem Heckträger montiert sind.
Auf dem Heckträger können in der Regel bis zu drei Fahrräder transportiert werden. Viele Modelle lassen sich um zwei weitere Plätze für Fahrräder erweitern, sodass Sie schließlich auf bis zu fünf freie Slots für Fahrräder kommen.
Der größte Vorteil eines Heckträgers im Vergleich zum Dachträger, dass Sie hier keine zusätzliche Höhe schaffen. Mit einem Dachträger können Sie in die meisten Tiefgaragen und Parkhäuser nicht fahren. Auch manche Brücken sind zu niedrig, um mit einem Standard Pkw mit Fahrrädern auf dem Dach darunter durchzufahren. Gerade wenn Sie in den Urlaub fahren und dabei in Regionen kommen, die Sie nicht kennen, kann es sein, dass Sie bei Unterführungen mit einem Dachträger den einen oder anderen Umweg in Kauf nehmen müssen.
Fazit
Wer ein Fahrrad im Auto transportieren möchte, braucht ein entsprechend großes Fahrzeug und muss mit einem großen Verlust an Kofferraumvolumen rechnen. Wenn Sie für Ihre Radreise allerdings nur zu einem bestimmten Startpunkt fahren und ein Fahrrad plus Fahrradtasche transportieren müssen, kann das schon ausreichen.
Grundsätzlich ist diese Art, ein Fahrrad zu transportieren, eher für kurze Fahrten ohne Begleitpersonen geeignet. Wenn Sie mit der ganzen Familie in den Urlaub fahren und Ihre Fahrräder mitnehmen möchten, sollten Sie eher auf einen Dachträger oder einen Heckträger zurückgreifen.
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