Effektiver Serverschutz durch Failover & Server Load Balancing

Für den Betreiber eines Onlineshops gibt es wohl kein schlimmeres Szenario, als dass der Server über mehrere Stunden oder gar Tage ausfällt und der Shop daher genauso lange für keinen Interessenten beziehungsweise Kunden im Netz erreichbar ist.

Bei großen Internetshops, die täglich hunderte oder gar tausende Bestellungen bearbeiten und versenden, erreicht der Schaden dabei sehr schnell schwindelerregende Höhen. Hinzu kommt die oft mit solchen Fällen einhergehende, negative Publicity – schließlich sind Serverausfälle in Onlineshops ein gefundenes Fressen für Newsdienste und Blogger.

Serverausfälle lassen sich kaum vermeiden

Grundsätzlich lassen sich Serverausfälle und/oder Fehler an der Software nie ganz vermeiden. Selbst ein sorgfältig gewarteter Server kann plötzlich ausfallen, wobei ein solcher Ausfall in vielen Fällen gar nicht gleich bemerkt wird.

Nun stellt sich die Frage, wie man dieses Risiko wirkungsvoll eindämmen und den negativen Folgen durch den Ausfall von Servern vorbeugen kann. Ein probates Mittel dafür ist die so genannte Failover-Technik. „Failover“ bezeichnet dabei eine Technologie, durch die Dienste und Daten hochverfügbar gehalten werden können.

Im Falle von Onlineshops kommt dabei zumeist ein Failover-Cluster zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um einen Verbund von zwei oder mehr Servern, bei dem einer der Server den aktiven Part übernimmt, während der beziehungsweise die beiden anderen Server in einem Stand-by-Modus bereitstehen.

Der aktive Server wird dabei auch als Primärsystem bezeichnet. Bei einem Ausfall des aktiven Servers wird nun der Failover eingeleitet. Das bedeutet, das Stand-by-System wird aktiviert und übernimmt nahezu ohne Zeitverzögerung die Aufgaben des defekten Servers.

Für den Start des Failovers empfiehlt sich der Einsatz einer spezialisierten Software, die das aktive System ständig überwacht und bei einer Störung den Failover automatisch einleitet. Solche Programme werden auch als „Cluster-Manager-Software“ bezeichnet.

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Failover bei Wartungsarbeiten heißt Switchover

Der Failover kann übrigens auch ohne konkreten Defekt am aktiven Server eingeleitet werden, wenn z. B. Wartungsarbeiten erforderlich sind. In diesem Fall spricht man allerdings nicht mehr vom Failover, sondern von einem Switchover.

Bei einem Zweier-Cluster geht dabei allerdings die Sicherheit verloren, da kein weiterer Server zur Absicherung des Systems während der Wartungszeit bereitsteht. Sehr große und stark frequentierte Onlineshops setzen daher auf ein Failover-Cluster, das aus drei- oder mehr Servern besteht.

Durch den Einsatz der Failover-Technik erreichen auch Sie die maximale Absicherung der Verfügbarkeit Ihres Onlineshops. Ein professioneller IT-Dienstleister kann Sie zu diesem Thema ausführlich beraten und eine individuelle Lösung für Ihre Anforderungen und Wünsche ausarbeiten.

Server Load Balancing (SLB)

Die Lastverteilung auf den Servern von Onlineshops fällt meist recht unterschiedlich aus. In Stoßzeiten – beispielsweise am frühen Abend oder auch am Wochenende – herrscht in der Regel eine sehr hohe Anfragendichte, was dafür sorgen kann, dass einzelne Server dadurch überlastet werden können.

In einem solchen Fall ist mit Ausfällen der Verfügbarkeit des Onlineshops zu rechnen, was die bereits im Kapitel „Failover“ beschriebenen Folgen nach sich ziehen kann. Aus diesem Grund sollte darauf geachtet werden, die Serverlast so zu verteilen, dass auch Spitzen in der Anfragendichte zuverlässig bewältigt werden können.

Genau das erreichen Sie durch den Einsatz des Server Load Balancings (SLB), auf Deutsch: Serverlastverteilung. Allerdings ist der Einsatz von Techniken zur Serverlastverteilung der Onlineshops besonders kompliziert, da hier oft Sessions eingesetzt werden, in denen beispielsweise der Inhalt eines Warenkorbs gespeichert wird.

Diese Sessions funktionieren aber nur dann, wenn der Client innerhalb der Session stets mit demselben Server kommuniziert. Aus diesem Grund muss bei Onlineshops darauf geachtet werden, dass die Software zum Server Load Balancing dazu fähig ist, auf der Anwendungsschicht des OSI-Referenzmodells zu arbeiten. Dies ist nicht bei allen SLB-Softwares der Fall.

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Damit wird erreicht, dass das Sessionhandling zentral, d. h. in einem Prozess abgewickelt werden kann und es dadurch keine Probleme mit dem Einsatz von Sessions und Cookies gibt.

Spätestens sobald Ihr Onlineshop steigende Besucherzahlen aufweist und daher mit Spitzen in der Anfragedichte gerechnet werden muss, sollte Server Load Balancing ein Thema für Sie sein. Mit zunehmendem Datenstrom sollte das System dann immer weiter skaliert werden.

Zunächst mag es ausreichen, den Webserver vom Datenbankserver zu trennen, bei zunehmender Anfragedichte müssen allerdings auch die einzelnen Server wieder skaliert werden. Dabei sollten Sie zunächst mit Ihrem Hoster abklären, inwieweit dieser die Infrastruktur für das SLB bereitstellen kann.

Fazit

Der bzw. die Server stellen gerade für Onlineshops sozusagen den wunden Punkt dar, an dem sie am empfindlichsten gegen Angriffe und Missbrauch sind. Daher empfiehlt es sich unbedingt, auf Lösungen und vorbeugende Maßnahmen wie die hier beschriebenen zu setzen.

Das Ganze sollte am besten in Zusammenarbeit mit einem IT-Profi umgesetzt werden, denn Fehler können sich hier schnell rächen und sehr teuer werden.

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