Was bedeuten MHD und Chargennummer auf Lebensmitteln?

Ein Blick in die Supermarktregale genügt: Codes auf Lebensmitteln sind im heutigen Alltag allgegenwärtig.

Beim Einkauf werfen auch Sie sicherlich immer wieder einen Blick auf die Verpackungen der Produkte, um Informationen über Inhaltsstoffe, Haltbarkeit und Herkunft zu erhalten. Doch wer blickt da noch durch? Die Vielzahl an Codes und Abkürzungen erschlägt den Verbraucher regelrecht und wirft diverse Fragen auf.

In diesem Ratgeber werden wir genauer auf die verschiedenen Codes eingehen, die auf Lebensmitteln zu finden sind, um Ihnen ein besseres Verständnis dafür zu vermitteln.

Abkürzungen für Zusatzstoffe

Beim Blick auf die Zutatenliste von Lebensmitteln werden Ihnen oft Abkürzungen für Zusatzstoffe begegnen. Diese sind eine Art „geheimer Code“, der Informationen über die in einem Produkt enthaltenen Zusatzstoffe verschlüsselt.

Diese Abkürzungen bestehen in der Regel aus einem „E“ gefolgt von einer Nummer, die für einen bestimmten Zusatzstoff steht. Die Kennzeichnung ist in der Europäischen Union standardisiert und bietet Verbrauchern und Behörden eine einfache und einheitliche Möglichkeit, Informationen über Inhaltsstoffe zu erhalten. Schauen wir uns einige dieser Abkürzungen und ihre Bedeutungen etwas genauer an:

E100 bis E199: Farbstoffe

Diese Reihe von Zusatzstoffen bezieht sich auf verschiedene Farbstoffe, die in Lebensmitteln verwendet werden, um ihnen eine bestimmte Farbe zu verleihen. Zum Beispiel steht E100 für Kurkumin, ein gelber Farbstoff aus der Kurkumapflanze. E120 bezeichnet Karmin, einen roten Farbstoff, der aus Schildläusen gewonnen wird.

E200 bis E299: Konservierungsstoffe

Diese Gruppe von Zusatzstoffen wird verwendet, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern, indem sie das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien und Schimmelpilzen hemmen. Ein Beispiel ist E202 (Kaliumsorbat), das in vielen Lebensmitteln wie Brot, Käse und Saucen verwendet wird.

E300 bis E399: Antioxidationsmittel

Antioxidationsmittel helfen, Lebensmittel vor oxidativen Schäden zu schützen und regulieren den pH-Wert. E330 (Zitronensäure) ist ein bekanntes Beispiel für ein Antioxidationsmittel, das in vielen Lebensmitteln zur Geschmacksverbesserung und Konservierung verwendet wird.

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E400 bis E499: Verdickungs- und Stabilisierungsmittel

Diese Gruppe umfasst Substanzen, die Lebensmitteln eine bestimmte Textur verleihen oder sie stabilisieren. E406 (Agar-Agar) wird beispielsweise aus Algen gewonnen und dient als pflanzliches Verdickungsmittel.

E500 bis E599: Säureregulatoren, Trennmittel und Trägerstoffe

Diese Kategorie umfasst verschiedene Substanzen, die verwendet werden, um die Säure in Lebensmitteln zu regulieren; Trennmittel, um das Anhaften von Zutaten zu verhindern sowie Trägerstoffe, die als Hilfsstoffe für andere Inhaltsstoffe dienen.

E600 bis E699: Geschmacksverstärker und Aromen

Diese Abkürzungen beziehen sich auf Zusatzstoffe, die dazu verwendet werden, den Geschmack von Lebensmitteln zu verbessern oder zu verstärken. E621 (Mononatriumglutamat) ist ein bekannter Geschmacksverstärker, der oft in herzhaften Produkten wie Suppen und Snacks zu finden ist.

Wichtig zu wissen: Nicht alle Zusatzstoffe sind schlecht. Viele von ihnen erfüllen wichtige Funktionen, um die Qualität, Haltbarkeit und Sicherheit von Lebensmitteln zu verbessern. Dennoch ist es ratsam, sich über die verschiedenen Zusatzstoffe zu informieren, insbesondere wenn Sie spezifische Ernährungsbedürfnisse oder -präferenzen haben.

Die Abkürzungen für Zusatzstoffe auf Lebensmitteln bieten eine nützliche Möglichkeit, schnell Informationen über bestimmte Inhaltsstoffe zu erhalten. Tipp: Machen Sie sich mit diesen Codes vertraut – so können Sie bewusstere Kaufentscheidungen treffen und die Auswahl von Produkten, die Ihren individuellen Vorlieben und Bedürfnissen entsprechen, erleichtern.

Chargennummer

Die Chargennummer auf Lebensmitteln ist eine Kennzeichnung, welche die Chargenrückverfolgung eines Produkts ermöglicht. Sie besteht aus einer Kombination von Buchstaben und Zahlen und gibt Auskunft über Ort und Zeitpunkt der Herstellung sowie die verwendeten Rohstoffe. Im Falle eines Rückrufs oder einer Qualitätskontrolle ist die Chargennummer von großer Bedeutung, um betroffene Produkte schnell identifizieren zu können.

Auch für Verbraucher kann die Chargennummer relevant sein, wenn sie beispielsweise gesundheitliche Beschwerden nach dem Konsum eines Produkts melden möchte. Durch die Angabe der Chargennummer können Hersteller den Ursprung des Produkts zurückverfolgen und eventuelle Probleme schneller lösen.

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MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum)

Das Mindesthaltbarkeitsdatum – kurz: MHD – ist ein weiterer wichtiger Code auf Lebensmitteln. Es gibt an, bis zu welchem Zeitpunkt das Produkt seine spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Farbe und Konsistenz bei richtiger Lagerung behält. Nach Ablauf dieses Datums kann das Lebensmittel dennoch genießbar sein, der Hersteller garantiert diese Qualität aber nicht mehr.

Für verderbliche Produkte wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte wird oft statt dem MHD ein Verbrauchsdatum angegeben. Hierbei handelt es sich um das Datum, bis zu dem das Produkt sicher verzehrt werden kann.

Weitere Kennzeichnungen auf Lebensmitteln

Neben den bereits genannten Codes finden Sie auf Lebensmitteln auch weitere Kennzeichnungen, die Informationen über bestimmte Eigenschaften des Produkts geben. Das Bio-Siegel beispielsweise zeigt an, dass das Produkt nach ökologischen Standards hergestellt wurde und zur Produktion keine chemischen Pestizide oder synthetischen Dünger verwendet wurden.

Das Vegan-Label dagegen steht für Produkte ohne tierische Inhaltsstoffe oder Nebenprodukte. Diese Kennzeichnungen helfen Ihnen dabei, bewusstere Kaufentscheidungen treffen zu können, die im Einklang mit Ihren Ernährungsgewohnheiten und ethischen Überzeugungen stehen.

Fazit

Die Vielzahl an Codes auf Lebensmitteln wirkt auf viele Verbraucher zunächst verwirrend und ist ein Spiegelbild der heutigen Lebensmittelindustrie. Die Abkürzungen für Zusatzstoffe, die Chargennummer und das Mindesthaltbarkeitsdatum bieten wichtige Informationen über Inhaltsstoffe, Herkunft und Qualität der Produkte. Zusätzliche Kennzeichnungen helfen Verbrauchern, bewusstere Entscheidungen treffen zu können. Nutzen Sie diese Möglichkeit!


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