E-Bike – Vor- und Nachteile im Überblick

Wir erleben schon seit einigen Jahren einen echten E-Bike-Boom auf dem Fahrradmarkt. Jedes zweite verkaufte Fahrrad ist aktuell ein solches E-Bike. Dabei sind die Fahrradliebhaber durchaus bereit, für den neuen Drahtesel tief in die Taschen zu greifen.

Preise über 1.000 Euro sind vollkommen normal. Selbst in den Preisregionen 2.500 bis 5.000 Euro finden sich noch immer viele Modelle, die regelmäßig über die Ladentheken gehen.

Dass hochwertige E-Bikes ihren Preis oftmals wert sind, hat die Stiftung Warentest inzwischen in verschiedenen Tests klar gemacht. Trotzdem stellt sich natürlich die Frage, warum die Radfahrer in den letzten Jahren so versessen auf moderne E-Bikes sind. Klar ist, dass es ebenso verschiedene E-Bikes gibt, wie es unterschiedliche Typen klassischer Fahrräder gibt. Mit der Frage, welche Vor- und welche Nachteile ein solches E-Bike letztlich wirklich mit sich bringt, haben wir uns hier einmal näher beschäftigt.

E-Bikes – diese Arten gibt es

Wenn von einem E-Bike die Rede ist, sind heute in der Regel sogenannte Pedelecs gemeint. Der Begriff Pedelec ist eine Abkürzung und steht für Pedal Electric Cycle. Anders als die ersten Modelle aus der Kategorie der E-Bikes fährt ein Pedelec nur mit motorisierter Unterstützung. Es ist also nicht mehr so, dass man reglos auf dem Rad sitzt, während der Motor die ganze Arbeit macht. Je nach vorgenommener Einstellung wird nur etwas mehr oder eben weniger Arbeit vom Motor übernommen.

Das klassische Trampeln und damit die sportliche Betätigung als solche sind bei einem Pedelec also nicht zur Gänze entfallen. In der Welt der Pedelecs oder modernen E-Bikes gibt es verschiedene Typen. Da wären zum Beispiel:

  • Die Allrounder oder SUV-E-Bikes (besonders dicke Räder sorgen für eine sehr bequeme Fahrt, selbst wenn der Weg mal holprig wird)
  • Das Touring E-Bike
  • Das E-Bike Hollandrad
  • Das E-Bike XXL
  • Das Sport- und Cross-E-Bike
  • Das Renn-E-Bike
  • Das Lifestyle E-Bike
  • Das Cargo E-Bike für Familien mit Kindern (oder Haustieren)
  • Das Cargo E-Bike für den Alltag
  • Das faltbare E-Bike

Neben diesen verschiedenen Fahrradtypen gibt es noch unterschiedliche Größen, Farben und Batteriestärken bzw. Batterielaufzeiten. Bei der Auswahl des richtigen E-Bikes macht es – mehr noch als bei der Auswahl eines einfachen Fahrrades – auf jeden Fall Sinn, sich einmal näher mit den Vor- und Nachteilen dieser Räder zu befassen.

In den meisten Fahrradshops kann man sich auch zum Thema E-Bike beraten lassen, bevor man die doch oft recht hohe Investition tätigt. Ein anschließender Kauf im Internet – dann vielleicht zu einem doch etwas günstigeren Preis im Wettbewerb – ist natürlich immer noch möglich. Auch abhängig von der tatsächlichen Auswahl, die im örtlichen Fahrradhandel zu finden ist. Klar sollte dabei aber sein, dass gute Beratung nur funktionieren kann, wenn diese auch zu echten Verkäufen führt.

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Die Vorteile von E-Bikes

Es klingt erst einmal nach der perfekten Möglichkeit, raus in die Natur zu kommen. Egal, mit welchem Fitnesslevel Sie unterwegs sind – mit einem E-Bike können Sie auch lange Strecken problemlos meistern und dabei die Schönheit Ihrer Heimat mal so richtig kennenlernen. Wie andere Fahrräder können Sie übrigens auch E-Bikes mit dem Auto transportieren – eine schöne Möglichkeit also auch im Urlaub mobil zu bleiben.

Wer also nicht immer nur wandern möchte oder von Natur nicht der größte Wanderfreund ist, aber trotzdem gern Zeit an der frischen Luft verbringen und dabei auch noch aktiv sein möchte, ist mit einem E-Bike erst einmal gut beraten. Dazu gibt es noch weitere Vorteile für E-Bike-Fahrer.

1)   E-Bikes sind gesünder als oft behauptet

Die Kritiker dieser Räder behaupten oft noch immer, dass man mit einem E-Bike die Bewegung auf dem Fahrrad verlernen würde. Das stimmt schon lange nicht mehr. Da E-Bike unterstützt den Fahrer lediglich, indem es die Anstrengung der Fahrt durch motorisierte Hilfe etwas mindert. Über ein Bedienelement am Lenker können Sie als Fahrer dabei selbst einstellen, wie stark diese Unterstützung gerade sein muss.

Das bedeutet einerseits, dass Sie Ihrem eigenen Fitnesslevel entsprechend noch immer sportlich unterwegs sein können. Aber Sie müssen keine schweißtreibenden Anstiege mehr aus eigener Kraft schaffen. Außerdem schonen Sie so Ihre Gelenke und können die Anstrengung – beispielsweise auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit – so dosieren, dass Sie nicht verschwitzt und völlig aus der Puste dort ankommen.

2)   Ein E-Bike schafft Flexibilität

Mit einem E-Bike können auch Hobbyradler, die keine passionierten Radrennsportler sind, problemlos längere Strecken von 20 oder mehr Kilometern zur Arbeit zurücklegen. Auch sonst sind Sie wesentlich weniger von der Umgebung abhängig als mit einem normalen Fahrrad. Sind Sie beispielsweise am Meer unterwegs, macht es keinen großen Unterschied, ob Sie mit oder gegen den Wind fahren. Gleiches gilt, wenn Sie einmal eine längere Fahrradtour in hügeligem Terrain unternehmen möchten.

3)   E-Bikes schonen die Umwelt

Natürlich – die Herstellung eines E-Bikes und insbesondere der Batterien verursacht deutlich mehr Emissionen als die Herstellung eines klassischen Fahrrads. Aber dieser Vergleich hinkt in den meisten Fällen ganz gewaltig. Denn in den meisten Fällen reduzieren E-Bike-Fahrer die Strecken, die sie mit dem Auto zurücklegen zugunsten des E-Bikes.

Auch wenn Sie für die Nutzung des E-Bikes Strom bzw. eine aufgeladene Batterie benötigen, ist der CO2-Fußabdruck, den Sie nach 10 gefahrenen Kilometern mit dem E-Bike hinterlassen, deutlich kleiner als der, den 10 mit einem Auto gefahrene Kilometer verursachen. Auch hier gilt: Mit einem E-Bike eröffnen sich Ihnen Möglichkeiten, die Sie mit einem „normalen“ Fahrrad oft gar nicht hätten.

Die Nachteile von E-Bikes

Doch wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten. So bringt ein E-Bike auch den einen oder anderen Nachteil mit, dessen man sich bei der Anschaffung bewusst sein sollte. Hier einmal die wichtigsten Punkte in der Übersicht.

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1)   Ein E-Bike ist teuer

Im Vergleich zu einem klassischen Fahrrad verschlingt ein E-Bike oftmals mindestens das Doppelte an Kosten. Natürlich kann man auch billige E-Bikes im dreistelligen Bereich kaufen. Wer allerdings ein langlebiges Modell mit einer starken Batterie und echter Qualität bei der technischen Ausstattung haben möchte, muss mit einem Preis von bis zu 2.500 Euro für ein Einsteigermodell rechnen.

2)   Hier haben Sie durchaus was zu schleppen

Seit Jahren werden klassische Fahrräder immer leichter. Das macht das Fahren einfacher und Sie kommen mit weniger Anstrengung schneller von der Stelle. Außerdem macht es den Transport mit dem Auto beispielsweise deutlich einfacher. Ein E-Bike bringt allein schon aufgrund der verbauten Technik und der enthaltenen Batterien ein deutlich höheres Gewicht auf die Waage.

Damit wird es vor allem dann schwer, wenn Sie auf dem Weg zur Arbeit zwischendurch Bus oder Bahn mit dem Rad nutzen möchten. Auch wenn der Motor mal versagen sollte, wird das Trampeln schwerer fallen als bei einem klassischen Fahrrad.

3)   Ein E-Bike ist deutlich pflegebedürftiger

Viele Fahrradläden versuchen ihre Kunden schon lange zu regelmäßigen Inspektionen für klassische Fahrräder zu bewegen. Die meisten Kunden nutzen die (natürlich kostenpflichtige) Möglichkeit nicht. Man ist Jahrzehnte ohne eine solche Fahrradinspektion ausgekommen – nur weil ein modernes Rad leichter ist, muss es deswegen noch lange nicht einmal im Jahr auf den Prüfstand.

Anders sieht das bei einem E-Bike aus. Wer wirklich lange etwas von seinem Pedelec haben möchte, sollte das Rad gut pflegen und es regelmäßig warten lassen. Die Lagerung des Rades sollte bei Zimmertemperatur erfolgen – vor allem im Winter kann starke Kälte zu einer schnellen Entladung der Batterie führen.

Außerdem müssen Sie damit rechnen, dass der Akku Ihres Rades alle 500 bis 1.000 Ladezyklen ausgetauscht werden muss. Auch hier entstehen wieder neue Kosten. Bei mangelnder Pflege kann es sein, dass Ihr Akku schon deutlich früher den Dienst verweigert.

Fazit

Es gibt eine Menge E-Bike Vorteile, die vor allem im Bereich Gesundheit und Umweltschutz liegen. Damit sind hier sehr wichtige Themen betroffen, die für viele Radfahrer die hohen Kosten durchaus rechtfertigen. Andererseits sollte man sich vor dem Kauf eines E-Bikes auch mit den Nachteilen befassen. Andernfalls könnte sich nach einigen Monaten eine gewisse Enttäuschung einstellen.

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